Adventszeit, Schokoladenzeit – aber nicht für mich!!!

Häufig wird zu dieser Jahreszeit von besorgten Patientenbesitzern die Frage gestellt, ob Schokolade für den Hund giftig ist. Auf diese Frage gibt es eine einfache, kurze Antwort: Ja, Schokolade ist für den Hund potentiell lebensbedrohend. Doch keine Panik! Art und Umfang möglicher Symptome sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Der eigentliche toxische Inhaltsstoff der Schokolade ist das Theobromin, welches abhängig von der Art der Schokolade in unterschiedlichen Konzentrationen enthalten ist. Je dunkler eine Schokolade, d.h. je höher ihr Kakaogehalt, desto mehr Theobromin enthält sie. So findet man beispielsweise in weißer Schokolade kaum Theobromin, während dunkle Kochschokolade hohe Konzentrationen dieses Stoffes aufweist (siehe untere Tabelle). Der zweite Faktor, welcher die auftretenden Symptome bestimmt, ist das jeweilige Gewicht des Hundes. Auch hier lässt sich pauschal sagen, dass ein schwerer Hund deutlich mehr Theobromin vertragen kann als ein dementsprechend leichter.

Abhängig von der Menge des aufgenommenen Theobromins variieren die Symptome in folgender Reihenfolge:

  • Durchfall u. Erbrechen bei etwa 20mg Theobromin pro kg KGW
  • Herz-Kreislauf-Symptome (40 mg/kg KGW)
  • Krämpfe (>60mg/kg KGW)
  • Tödlich nach 12-36 Stunden bei Aufnahme von 100mg/kg KGW und mehr.

Hund mit Schokolade

Um Ihnen zu verdeutlichen, wie sich eine tolerierbare Schokoladenaufnahme berechnen lässt, möchten wir Ihnen gerne zwei Beispiele anführen:

Beispiel 1:

Hund mit einem Gewicht von etwa 20 kg frisst 100g Milchschokolade mit einem Theobromin Gehalt von etwa 1,5 bis 2 mg pro Gramm Schokolade. Damit nimmt er 200mg Theobromin auf, was bei seinem Gewicht in etwa 10mg  pro kg Körpergewicht entspricht. Diese Menge wird in der Regel bedenkenlos vertragen. Erste Symptome würden bei 200 g Schokolade auftreten.

Beispiel 2:

Der gleiche Hund (20kg) frisst 100g Zartbitterschokolade (Theobromingehalt 5-8 mg/g Schokolade). In diesem Fall hätte das Tier 800mg Theobromin aufgenommen, was auf sein Körpergewicht bezogen 40mg/kg KGW entspricht. In diesem Fall wären Symptome in Form von Herz-Kreislauf-Beschwerden zu erwarten.

Wie Sie sehen, ist der Ausgang einer versehentlichen Aufnahme von Schokolade durch ihren Hund von vielen Faktoren abhängig. Häufig sind  vergleichsweise große Mengen erforderlich, um lebensbedrohliche Zustände auszulösen. Jedoch auch geringere Mengen können zu deutlichen Symptomen führen.

Haben Sie eine Aufnahme von Schokolade bei Ihrem Hund festgestellt oder vermuten Sie eine solche, so zögern Sie nicht und rufen Ihren Tierarzt rechtzeitig an. Dieser wird Ihrem Tier ein Mittel verabreichen, was zum Erbrechen führt. Stellen Sie auch keine Berechnungen an!! Ihr Tierarzt wird Sie beraten, ob eine Gefahr besteht oder nicht.